Luftfeuchtigkeit im Innenraum regulieren, auch mit Lüftungsschlitzen möglich

In früheren Zeiten, als Fenster und Türen und oft auch die gesamte Gebäudekonstruktion weniger "dicht" waren, war ein permanenter Luftaustausch gegeben. Es zog an allen Ecken und Enden und im Winter wurde praktisch zum Fenster raus geheizt, was für den Energieverbrauch natürlich verheerend war, aber stets für ausreichend Sauerstoff sorgte. Heute werden Gebäude nahezu luftdicht gebaut, was zwar sehr gute Energiewerte mit sich bringt, jedoch ein konsequentes Lüftungsverhalten erfordert. Denn sonst besteht schnell die Gefahr von zu hoher Luftfeuchtigkeit und Schimmelbildung.

Aber nicht nur die Feuchtigkeit soll beim Luftaustausch abtransportiert werden. Durch Ausdünstungen aus Möbeln, Baustoffen und Ausstattungsgegenständen, wie beispielsweise Holz, Teppich und Wandfarbe, das Abbrennen von Kerzen und die Nutzung eines offenen Kamins und nicht zuletzt unseren eigenen Aktivitäten wie Kochen, Heimwerken und Wäsche trocknen entstehen erhöhte Schadstoff- und Wasserdampf-Konzentrationen. Darüber hinaus "verbrauchen" wir durch unseren Atem die Luft und das Verhältnis von Sauerstoff zu Kohlendioxid verschiebt sich. So haben wir ganz schnell "dicke Luft", die dringend ausgetauscht werden muss.

Es gibt einige Möglichkeiten richtig zu Lüften

Gekipptes Fenster bei Nacht

Wenn Sie in der Nacht gerne bei gekipptem Fenster (und gedrosselter Heizung) schlafen, sollten Sie darauf achten, den Rollladen nicht ganz zu schließen. Die Lüftungsschlitze müssen in jedem Fall frei sein. Eine Nacht bei gekipptem Fenster ersetzt nicht die Stoßlüftung am Morgen und am Abend. Falls der Rolladen am Morgen sehr feucht ist, wischen Sie ihr kurz mit einem Baumwolltuch ab, bevor Sie ihn hochziehen.

Morgens und abends Stoßlüften!

Dabei wird der Fensterflügel, bei hochgezogenem Rolladen, komplett geöffnet, sodass innerhalb von 4 bis 10 Minuten die Luft des Innenraumes komplett ausgetauscht wird. Noch schneller geht es mit der Querlüftung, bei der die Raumluft bereits nach 2-4 Minuten wieder frisch ist. Dazu müssen jedoch auch die Fenster und Türen der gegenüberliegenden Fassadenseite geöffnet werden, sodass Durchzug entsteht. Die Stoß- bzw. Querlüftung ist übrigens energiesparender als die Spaltlüftung, da eine Auskühlung der Wände, Decken und Möbel vermieden wird.

Ein optimaler Luftwechsel ist unter anderem abhängig von
- der Außentemperatur
- der Größe des Raumes

Küche und Bad

In Küche und Bad sollte unmittelbar nach dem Kochen, Duschen, Baden stoßgelüftete werden, um die feuchte und vielleicht durch Gerüche belastete Luft auszutauschen. Hierzu sollte die Zimmertür geschlossen und der Fensterflügel komplett geöffnet werden. So ist ein schneller Luftaustausch gewährleistet, ohne die feuchte Luft in den übrigen Räumen zu verteilen!

Schlafräume

Gerade in Schlafräumen ist es wichtig, morgens ausreichend zu lüften. Denn jede Person gibt pro Nacht in etwa einen viertel Liter Wasser an die Raumluft ab! Das abendliche Lüften soll genügend Sauerstoff für die Nacht in den Raum herein bringen.

Energiesparen und bessere Raumluft

Vermeiden Sie ständig gekippte Fenster, da diese den Energieverbrauch drastisch ansteigen lassen und sich außerdem die Gefahr von Schimmelbildung in der Fensterlaibung erhöht. Stattdessen lieber nach Bedarf stoßlüften. Grundsätzlich dürfen Sie lieber einmal mehr, als zu wenig Lüften, um die Luftqualität in Ihren Räumen zu verbessern.

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